HintergrundIn mehreren Fällen – etwa Lorenz (Oldenburg), Mouhamed Dramé (Dortmund) und Nelson (Ottweiler) und die Berliner Studentin Sonia, die in staatlicher Obhut zu Tode kam, zeigen ein erschreckendes Muster:
Schwarze und marginalisierte Menschen werden nach tödlicher oder schwerer Polizeigewalt – oder Gewalt im Verantwortungsbereich des Staates – oft allein gelassen.
Immer wieder müssen wir uns neu organisieren, selbst finanzieren, Kontakte suchen und uns gegenseitig stützen – ohne verlässliche, zentrale Strukturen. Das kostet Zeit, Energie und Kraft, während die seelische und körperliche Belastung ohnehin schon enorm ist.
Im Fall Mouhamed Dramé eskalierte ein psychischer Notfall: Der 16-Jährige aus dem Senegal hielt sich ein Messer an den Leib, wurde ohne Vorwarnung mit Pfefferspray angegriffen und schließlich mit Taser und Schüssen tödlich verletzt – obwohl er sich laut Zeug:innen nicht aggressiv verhalten habe.
Im Fall Lorenz wurde der 21-jährige Schwarze in Oldenburg durch mehrere Polizeischüsse getötet; Betroffene fordern eine lückenlose Aufklärung und sehen rassistische Tendenzen .
Aktuelle Zahlen und Berichte belegen die anhaltende Problematik von Polizeigewalt und Rassismus in Deutschland, insbesondere gegenüber Menschen afrikanischer Abstammung und anderen marginalisierten Gruppen. Für das Jahr 2024 wurden 22 Todesfälle durch Schusswaffengebrauch der Polizei registriert, ein Anstieg im Vergleich zu den 10 Fällen im Vorjahr. Bis Mai 2025 kamen bereits 11 weitere Todesfälle hinzu, von denen mehrere Personen mit Migrationsgeschichte betroffen waren
Warum diese Petition?
Wir sind Bürger:innen dieses Landes und haben Anspruch auf Schutz und Unterstützung. Doch das Vertrauen in staatliche Stellen ist für viele erschüttert. Gleichzeitig braucht es gerade in
solchen Krisensituationen schnelle, verlässliche Zugänge zu:
Unsere Forderungen der Bundesregierung:
Die Einrichtung eines bundesweiten, gut koordinierten Notruf- und Beratungsnetzwerks für Schwarze und marginalisierte Menschen, die von Polizeigewalt oder staatlicher Gewalt
betroffen sind.
Dieses Netzwerk soll schnellen Zugang zu psychologischer, medizinischer, juristischer und finanzieller Hilfe ermöglichen, damit Familien nicht allein kämpfen müssen und Gerechtigkeit nicht vom Zufall abhängt.Es soll klare Strukturen und koordinierte Anlaufstellen bieten, sodass sowohl Betroffene als auch Unterstützer:innen die notwendige Hilfe erhalten.
Ziel ist nicht, dass die Bundesregierung das Netzwerk selbst errichtet, sondern es gezielt unterstützt und fördert.